Die Ritter des Eulenordens trauern um Paul Wischermann, Mitglied der Ritter des Eulenordens „Närrische Weisheit“ seit 1996. Er wurde als 63. Mitglied in den Orden aufgenommen und starb am 18. Oktober 2023 im Alter von 82 Jahren.
Mit Paul Wischermann verliert der Eulenorden eine Persönlichkeit, die eine Vorbildfunktion in der Gemeinschaft des Eulenordens, aber auch in der Stadtgesellschaft inne hatte. Schon zum Zeitpunkt der Verleihung des Eulenordens bekleidete Paul Wischermann viele Ehrenämter. Die Geschichte und Anliegen des Eulenordens gehörten von nun an auch zu seinem persönlichen Betätigungsfeld.
Paul Wischermann wuchs in der elterlichen Gastronomie in Klosterhardt auf. Er lernte das Hotelfach von der „Pike“ auf und übernahm 1967 den Familienbetrieb. Beseelt von dem Gedanken, in Oberhausen ein modernes und vielseitiges Hotel- und Gastronomieangebot zu schaffen, scheute er auch vor umfangreichen Veränderungen nicht zurück. Der Betrieb expandierte von Jahr zu Jahr.
Mit drängenden Fragen und Problemen des Oberhausener Verkehrsvereins beschäftigte er sich kritisch. So brachte er sich mit Ratschlägen und Tatkraft ein, übernahm später als Vorstandsmitglied aus Selbstverpflichtung Aufgaben, um urbane Verantwortung mitzutragen.
Es sei erinnert an den Erwerb des Gesamtkomplexes „Hotel Ruhrland“ am Oberhausener Hauptbahnhof. Er überzeugte die Entscheidungsträger der Stadt von seiner Idee und erwarb die komplette Immobilie. Es entstand die Kunst- und Kulturgalerie „O“.
Mit der Idee „Oberhausen genießen“ und der Verwirklichung einer gastronomischen Meile rund um den Friedensplatz Oberhausen gelang ihm ein einzigartiges städtisches Ereignis: Unter dem Leitgedanken, Gastfreundschaft und Gemeinschaft zu leben, bot man den Besuchern unter freiem Himmel kulinarische Genüsse an – vom regional geprägten „Bergmannsgericht“ zum Gourmetmenü plus damit korrespondierender Getränke.
Paul Wischermann war also ein Mann, der das Leben in der Stadt motivierend und bereichernd begleitete! Als Regionalbeiratsmitglied der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) kümmerte er sich um Sozialversicherungsangelegenheiten und im Prüfungsausschuss der Köche für den Bereich des Industrie- und Handelskammerbezirks Essen, Mülheim und Oberhausen um die Ausbildung im Kammerbezirk.
Zu diesen das Fachgebiet überschreitenden Aufgaben kam der Vorsitz des örtlichen Hotel- und Gaststättenverbandes. Doch auch dabei blieb es nicht: Er rückte schon bald in die überörtlichen Gremien auf, wurde Mitglied im Landesberufsbildungsausschuss des Verbandes und erwarb sich auch da große Anerkennung. Für seine Verdienste im Ehrenamt wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga ehrte ihn für eine über 50-jährige Mitgliedschaft. Man verfolgte mit Aufmerksamkeit, dass und wie sich das Unternehmen Wischermann permanent den aktuellen Bedürfnissen anpasste. Dazu gehörten Modernisierungen und Erweiterungen seiner Betriebe, die insgesamt der aufstrebenden Stadt im Tourismusbereich zum Vorteil gereichen sollten.
Unter seiner Ägide entwickelte sich zukunftsorientiert das Familienunternehmen kontinuierlich. Das Parkhotel „Zur Bockmühle“ auf Klosterhardt wurde zu einer über die Stadtgrenzen hinaus geschätzten gastronomischen Adresse.
Aufgeben kannte Paul Wischermann nicht. Man denke nur an die Idee, hinter dem ehemaligen Ruhrlandhotel einen Bettenturm gleich neben Amtsgericht und Haftanstalt zu bauen. Als das Vorhaben scheiterte, entstand vermutlich das Motto: „Auch aus Steinen, die einem manchmal in den Weg gelegt werden, kann man noch etwas Schönes bauen!“ Er erwarb daraufhin das Residenz-Hotel in der Stadtmitte von Oberhausen.
Paul Wischermann war auch für Freunde und Bekannte persönlich ein exzellenter Gastgeber – so auch für die „Ritter des Eulenordens“, die sich gern und dankbar an genussreiche, frohe, gesellige gemeinsame Stunden im Hause Wischermann erinnern. Als herausragendes Exempel und bleibendes Erlebnis sei die Küchenparty der „Ritter des Eulenordens“ erwähnt, die von Diether Steuter von den 3 Colonias mitgestaltet wurde. Bei all diesen zahlreichen Aktivitäten wurde er als der Patron des Hauses immer auch von seiner Familie unterstützt.
Heute gilt unser tief empfundenes Mitgefühl seiner Frau Ulla und seiner Familie.
Wir, die Ritter des Eulenordens, werden Paul Wischermann stets ein ehrendes Andenken bewahren. Wir werden ihn vermissen.
In stiller Anteilnahme für die Ritter des Eulenordens