Die Ritter des Eulenordens trauern um Wolfgang Flesch, Mitglied der Ritter des Eulenordens „Närrische Weisheit". Er wurde 1982 als 38. Mitglied in den Orden aufgenommen und starb am 18. Juli 2024 im Alter von 88 Jahren.
Ein wunderbarer Mensch, der seine übernommenen Aufgaben mit Überzeugung lebte, ist nun am Ende seines irdischen Lebensweges angekommen und seinem christlichen Credo vertrauend, folgt seine Seele nun einem höheren Ziel.
Seine in den letzten Jahren nachlassende Gesundheit zwang ihn, sich von einigen Ehrenämtern zu verabschieden, obwohl er nach seinem eigenen Bekunden 103 Jahre alt werden wollte und wir ihn auch nicht unter 103 Jahren gehen lassen wollten.
Als zuverlässiger Schatzmeister im Eulenorden legte er das Amt am 10. September 2015 nach 22 Jahren in andere Hände.
Er übte aber nicht nur im Eulenorden eine Vorbildfunktion aus, sondern war eine profilierte und hochgeschätzte Persönlichkeit in der Stadtgesellschaft und wirkte in vielen öffentlichen, kirchlichen oder sozialen Institutionen - auch über Oberhausen hinaus.
So wachte er, selbst nach dem Ausscheiden als Direktor und Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Oberhausen, verantwortlich und mitunter streng weiterhin über das Geld des Eulenordens. Er stellte nach wie vor sein Fachwissen zur Verfügung. Dabei war ihm Korrektheit immer auch eine moralische Verpflichtung.
Schatzmeister im Eulenorden zu sein, bedeutete für Wolfgang Flesch nicht nur Geld einzunehmen und auszugeben. Es galt für ihn immer die Maxime, die Gemeinnützigkeit nicht zu verspielen und den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb eines Vereins, der sich die Förderung des Brauchtums Karneval in Oberhausen auf seine Fahne schreibt, durch kontrollierte Einnahmen und Ausgaben zu sichern.
Wolfgang Flesch ist dieser finanzielle Spagat zwischen Soll und Haben im Eulenorden jederzeit gelungen, wobei Sparsamkeit für ihn stets Handlungsnorm war.
Insgesamt waren ihm die Geschicke des Eulenordens und die Zusammenarbeit im Vorstand sehr wichtig.
Langeweile kam auch nach dem Ausscheiden als Schatzmeister bei Wolfgang Flesch nicht auf. Dafür sorgten vor allem seine Familie, aber auch seine Hobbys, die Musik, die ,,Heidesänger" und der Garten.
Sein Verhältnis zum Oberhausener Karneval hat Wolfgang Flesch selbst immer mit „entspannt" beschrieben. Er war närrisch, aber kein Narr. Angst, im Karneval mal in der Bütt vorgeführt zu werden, musste er nie haben, hatte er sich doch nie in eine Geldkofferaffäre verstrickt oder eine Dissertation über Geld und gute Worte geschrieben. Aber es waren vor allem auch die Büttenredner, die ihn im Kölner Karneval begeisterten, und deshalb beteiligte er sich mit Interesse an so mancher Fahrt in die Hochburg des Karnevals: nach Köln in den Gürzenich.
Dennoch war auch ihm immer bewusst, dass der Narr für den Karneval - so wie es die Kölner Band „De Räuber" besingt - seinen letzten Cent ausgibt und der Karneval in Oberhausen mitunter nicht nur eine mit oberflächlichem Spaß geschmückte Folkloreveranstaltung war und ist.
Heute gilt unser tief empfundenes Mitgefühl seiner Frau Edith und seiner Familie.
Wir, die Ritter des Eulenordens, werden Wolfgang Flesch stets ein ehrendes Andenken bewahren. Er wird uns fehlen.
Für die Ritter des Eulenordens „Närrische Weisheit"
Walter Paßgang (Präsident)